Gruber, C. (2000). Arbeitseffizienz im Büro. Psychische Einflüsse auf SAP R/3-unterstützte Arbeitsprozesse.
Würzburg: Universität, Unveröffentlichte Diplomarbeit.
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Abstract
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Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Arbeit mit dem Softwaresystem
SAP R/3 HR. Unterschiedliche Einflussfaktoren auf diesen Arbeitsprozess, wie
Handlungs- und Faktenwissen, Angst und Self-Efficacy der AnwenderInnen, die
Ergonomie der Software, Hilfsangebote und organisatorische Bedingungen werden
erörtert und an Hand einer Stichprobe von 41 Personen geprüft.
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Da im deutschsprachigen Raum kein geeignetes Instrument zur Messung von
Self-Efficacy und Angst im Ungang mit Computern vorhanden war, wurden zwei
englischsprachige Verfahren übersetzt und speziell für SAP R/3 HR adaptiert. Die
Reliabilität (Cronbachs alpha) des Computer-Angst-Inventars für R/3 HR
(CAI-HR) beträgt .84, die des Computer-Self-Efficacy-Inventars für R/3 HR
(CSEI-HR) .97.
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Die Ergonomie der eingesetzten Software wird schlechter beurteilt als die eines
Referenzsystems. Besonders im Bereich Aufgabenangemessenheit hat das benutzte
System nach der Einschätzung der NutzerInnen Defizite.
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Die befragten MitarbeiterInnen nehmen bei Schwierigkeiten mit der Software
die Unterstützung durch KollegInnen am häufigsten in Anspruch. Im Vergleich zu
anderen Untersuchun-gen werden aber auch Anwendungsberater und Referatsleiter
häufig zu Rate gezogen.
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Zwischen dem gemessenen Handlungswissen und dem Faktenwissen besteht
ein Zusammenhang von .96; Lösungsgüte und -zeit im Test zum Handlungswissen
korrelieren mit -.55.
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Die Beurteilung der Kenntnisse durch die Referatsleiter ist am besten für eine
Vorhersage der Leistung geeignet. Die Beurteilung korreliert mit .89 sowohl mit dem
Fakten- als auch mit dem Handlungswissen. Selbstbeurteilung und die Einschätzung
durch den Anwendungsberater ergeben niedrigere Koeffizienten.
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Mit keinem der Leistungsmaße korreliert die erhobene Angst. Die
Self-Efficacy-Werte hängen dagegen positiv mit dem Faktenwissen (.80) und
Handlungswissen (.84) zusammen.
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Beim Vergleich von R/3 HR-ExpertInnen und -NovizInnen (bezüglich Fakten-
und Handlungswissen) konnte kein Unterschied in den Angstwerten gefunden
werden, für die Self-Efficacy ergaben sich aber signifikant höhere Werte für die
ExpertInnen.
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Häufig postulierte Geschlechtseffekte für Angst und Self-Efficacy im
EDV-Bereich konnten nicht gefunden werden.
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